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Das Nachschlagewerk für Dachdecker Fachbegriffe
von A wie Anschlagpunkte bis Z wie Zahnleiste

A

Anschlagpunkte

Sind geprüfte Metallhaken die in einem bestimmten Abstand zueinander eingebaut werden. Anschlagpunkte dienen der Absturzsicherung. Personen die sich auf den Dach befinden, können an diesen Haken Sicherungsseile oder Dachleitern einhängen.

Aufsparrendämmung

Sollen beim Dachbodenausbau die Sparren von innen sichtbar bleiben, kann von außen, auf die Sparren, eine Innenbeplankung aufgebracht werden. Auf dieser wird, je nach Dämmanforderung die Dampfbremse und die Wärmedämmung sowie der Unterdachaufbau verlegt.

Aufschieblinge

Aufschieblinge sind kurze Balken, die in einer flacheren Dachneigung als die Hauptdachneigung, am unteren Ende der Sparren ansetzen.

Ausgleichslatten

Sind entsprechend dimensionierte Latten, die auf die bestehenden Sparren aufgeschraubt werden. So kann die benötigte Dämmstärke von außen in die Dachschräge eingebracht werden.

B

Biberschwanzziegel

Sind flache Ziegel, die an der Unterseite oft halbrund geformt sind. Als Strangziegel werden sie nicht einzeln gepresst, sondern aus einer Schlange herausgestanzt. Sie besitzen keinen Falz und müssen dementsprechend überlappend verlegt werden. Biberschwanzziegel gehören zu den ältesten Dachziegelformen und sind dementsprechend weit verbreitet und vielseitig.

D

Dampfsperre

Dampfsperren sind Folien mit einer sehr hohen Dichte. Ist bei einem Dämmaufbau auf der Außenseite ein sehr diffusionsdichter Baustoff, muss auf der Innenseite des Dämmaufbaus eine Dampfsperre verlegt werden.

Dampfbremse

Sind Folien, die je nach Dichte, diffundierende Feuchtigkeit zurückhalten. Die Dampfbremse wird auf der Raumseite montiert. Die Dichte einer Dampfbremse bestimmt, wie viel Feuchte der Gesamtmenge zurückgehalten wird. Bei der Wahl der Dichte gilt:“ So Dicht wie notwendig, so offen wie möglich.“

Diffusionsoffen

Diffusionsoffen: Jeder Baustoff bildet gegenüber der Luftfeuchte eine bestimmte Barriere. Die Kombination der verwendeten Materialen, eines Wand-oder Dachaufbaus ergeben ein Diffusionsprofil des Aufbaus. Wird ein neuer Baustoff auf der Wandaußenseite hinzugegeben, der das Diffusionsprofil des gesamten Aufbaus nicht verschlechtert, ist der hinzugegebene Baustoff diffusionsoffen.

Doppeldeckung

Doppeldeckung bedeutet, dass ein Ziegel oder eine Schindel, von der übernächsten um die Mindestüberdeckung überlappt wird. Klassische Falzziegel beispielsweise werden üblicherweise einfachgedeckt. Biberschwanzziegel, Holzschindeln und Eternitrechteckplatten meist doppelt.

E

Einbaurinne

Einbaurinnen sind Dachrinnen die nicht sichtbar in der Fassade eines Gebäudes eingebaut werden.

Engobiert

Die Engobe ist die farbgebende Schichte eine Tonziegels. Sie besteht aus einer speziellen Tonschlemme die vor dem brennen des Ziegels aufgespritzt wird, und sich beim Brennen in die gewünschte Farbe verfärbt.

F

Falzziegel

Falzziegel ist ein Dachziegel mit einer Verfalzung, mit der die Ziegel an den Rändern ineinandergreifen und so einen Wasserablauf gewährleisten, anders als bei beispielsweise Biberschwanzziegeln. So können sie auch in einer Reihe gedeckt werden, statt im Verband gedeckt werden.

G

Glattstrich

Glattstrich: Um einen luftdichten Anschluss an einer unverputzten Mauer zu ermöglichen muss die Mauer in der Breite des Dämmaufbaus verputzt werden.

Gesims

Das Gesims ist eine dekorative Erhöhung des Fensters. Es kann über jedem Fenster einzeln angebracht, oder als Band über mehrere Fenster einer Fassadenseite gezogen werden. Das Gesims dient als Schutz der Fenster vor Niederschlagsfeuchtigkeit.

H

Hängerinnen

sammeln an der unteren Kante des Daches das Niederschlagswasser und leiten es über die Ablaufrohre ab. Hängerinnen werden meist an der untersten Dachlatte angeschlagen und bilden so den sichtbaren Abschluss des Daches an der Traufe.

I

Innenbeplankung

ist die raumseitige Wand,-Decken-oder Dachschrägenverkleidung.

K

Konterlatte

Konterlatten werden vertikal auf dem Unterdach oder der Unterdeckung verlegt und in die Sparren befestigt. Durch die Konterlatte entsteht eine Belüftungsebene zwischen Unterdach und Dacheindeckung

kombinierte Dämmung

ist ein Dämmaufbau, bei dem zwischen den Sparren eine weiche Dämmung eingelegt wird und zusätzlich auf den Sparren eine harte Dämmung verlegt wird.

Klebdach

Alte Häuser, meist aus den vorigen Jahrhunderten haben oft an der giebelseitigen Wand einen horizontalen Wandvorsprung, der die darunter liegende Wandfläche und Fenster vor Regen schützt. Das Dach der Klebdächer ist meist mit Biberschwanzziegel, oder Holzschindeln gedeckt. Die Unterseite ist verputzt, oder mit Bretter als Hohlkehle ausgeführt.

Kniestock

Wird traufenseitig zwischen dem Boden des Dachgeschoßes und der Dachkante eine Wand errichtet, so spricht man von einem Kniestock. Durch den Kniestock kann die Wohnnutzfläche im Dachgeschoß, oder die Nutzfläche im Dachboden vergrößert werden.

L

Lattung

Zum Einhängen oder befestigen der verschiedenen Eindeckungen wird auf die Konterlatten ein horizontaler Lattenrost verlegt. Dimension und Abstand der Latten ist je nach Deckungsart unterschiedlich.

Luftdicht

Durch undichte Bauteile und Anschlussfugen werden erhebliche Wärmemengen aus dem Gebäude transportiert (bis zu 50% des Heizenergiebedarfs). Je besser ein Gebäude wärmegedämmt ist, desto stärker fällt dieser „Lüftungswärmeverlust“ ins Gewicht. Damit diese schleichenden Energieverluste so gering wie möglich gehalten werden, sind Fugen und Bauteilanschlüsse luftdicht auszuführen. Eine hohe Luftdichtigkeit ist heutzutage ebenso wichtig wie eine ausreichende Wärmedämmung.

M

Mineraldämmung

ist ein kostengünstiges Dämmmaterial, dass aus Quarz oder Altglas gesponnen wird. Mineraldämmung gibt es als Dämmwolle in Rollenform oder als Dämmplatten. Mineraldämmung hat je nach Qualität einen anderen Dämmwert.

Mineralschaumplatte

Die Mineralschaumdämmplatte ist eine Wärmedämmplatte aus mineralischen Baustoffen z. B. kalkgebundenem Quarzsand oder Porenbeton. Sie ist durch ein geringes spezifisches Gewicht und eine hohe Porosität gekennzeichnet und hat dadurch eine geringe Wärmeleitfähigkeit. Aufgrund ihrer Druckempfindlichkeit wird sie in der Regel verputzt oder verspachtelt.

N

Nageldichtband

Nageldichtband: Bei der Verwendung von Unterdachfolien muss zwischen Folie und Konterlatte ein Nageldichtband eingelegt und die Konterlatte mit Schrauben angepresst werden. Das Nagedichtband verhindert das Eindringen von Niederschlags-,oder Stauwasser durch die Schraublöcher in der Folie, die durch das Befestigen der Konterlatten entstehen.

Nagelbinder

Hierbei handelt es sich um Fachwerkbinder. Das Tragwerk besteht aus Druck- und Zugstäben, die an den Knotenpunkten mittels Laschen und Nägeln (Nagelbinder) nach einem genauen Nagelbild kraftschlüssig verbunden werden. In der Regel sind Nagelbinder aus mehreren Lagen Brettern hergestellt

Nockengrat

Bei dieser Gratausbildung wird die Dacheindeckung ohne Unterbruch über den Grat zweier angrenzenden Dachflächen geführt. Die Ziegel oder Platten werden an der Gratlinie dicht aneinander geschnitten und mit einer Blechnocke unterlegt.

P

Pfetten

Auf den Fuß-, Mitte- und Firstpfetten liegen die Sparren auf. Zusammen bilden sie den formgebenden und tragenden Teil des Daches. Die Pfetten bilden bei gemauerten Gebäuden den Übergang zur Holzkonstruktion. Dieser Übergang ist ein besonderes Detail bei der Einbringung der Dampfbremse und muss luftdicht ausgeführt werden.

Polsterhölzer

Besteht die oberste Geschoßdecke aus einer Balkenlage, können die Felder zwischen den einzelnen Balken zur Wärmedämmung genutzt werden. Meist reicht diese Dämmstärke jedoch nicht aus. Um die benötigte Dämmstärke zu erreichen wird auf die bestehenden Deckebalken entsprechend dimensionierte Latten aufgeschraubt. Auf den Polsterhölzer wird nach einbringen der Wärmedämmung der Gehbelag verlegt.

PU-Dämmung

Polyurethan-Hartschaumplatten haben einen sehr hohen Dämmwert. PU-Dämmung werden am Dach meist als Verbundplatten, mit einer Alubeschichtung raumseitig und einer Unterdeckfolie oder Bitumenbahn dachseitig verlegt.

R

Rheintalhut

ist die traditionelle Art den Kaminkopf abzuschließen. Der Rheintalhut wird mit Kaminziegel oder Betonelementen aufgemauert und mit Biberschanzziegel eingedeckt.

S

Schneefangsysteme

können aus Schneehaken die über das gesamte Dach verteilt werden, aus Schneefanggitter, aus Scheefangrohren oder Holzstangen bestehen. Durch den Einbau von Sonnenkollektoren, oder PV-Anlagen in den Dachflächen werden Schneefangsysteme vermehrt eingebaut.

Schneerechen

ist ein Schneefangsystem bei dem Schneefangstützen parallel zur Traufe montiert werden. Die Stützen werden mit ein oder zwei Metallrohren verbunden und bilden so eine über die gesamte Traufenlänge durchgehenden Schneefang.

Sparren

Sind Holzbalken die in der Dachneigung vertikal auf die Pfetten gelegt werden. Sie tragen die Last des Dachaufbaus und der Eindeckung und müssen so dimensioniert sein, dass sie den örtlichen Wind und Schneelasten standhalten können.

Stirnbretter

werden als sichtbarer, seitlicher Abschluss von Sattel- oder Pultdächern angebracht. Stirnbretter werden ein- oder mehrteilig übereinander genagelt bis die gewünschte Ortgangbreite erreicht ist. Oft werden Stirnbretter mit Blechen verkleidet.

U

Unterdach

Besteht meist aus einer vollflächigen Bretterschalung, die auf die Sparrenlage aufgebracht wird, und mit einer regendichten Folie, oder Dachpappe abgedeckt wird. Das Unterdach ist ein zusätzlicher Schutz des Gebäudes vor Niederschlagswasser und Eisrückstau.

Unterdeckung

Ist eine Folie oder Holzverbundplatte die auf der Sparrenlage verlegt wird. Unterdeckungen sind nicht durchtrittsicher und können zu Durchdringungen (Kamin, Dunstrohre, Dachfenster nicht abgedichtet werden. Die Unterdeckung ist ein zusätzlicher Schutz vor Niederschlagswasser bei frei zugänglichen Dachräumen.

V

Vergussmörtel

benötigt der Dachdecker um luftdichte Anschlüsse an Boden- und Wanddurchdringungen vorzubereiten. Speziell bei Hohlblock-Trägerdecken ist es oft notwendig den Kniestock auszugießen, um so die darüber liegende Fußpfette vor Kondensat zu schützen.

Vordächer

sind der Teil des Daches der über die Außenwände eines Gebäudes vorragen, Vordächer sollen die Wände und Fenster vor Witterungseinflüssen schützen.

W

Winddicht

Die winddichte Ebene wird über der Wärmdedämmung verlegt, sie dient einerseits zur Unterstützung der raumseitigen luftdichten Ebene und verbessert anderseits die Wirkung der Wärmedämmung.

Weichfaserplatte

sind aus Holz und Bindemittel erzeugte Dämmstoffe. Speziell gepresste Platten mit einer Oberflächen Vergütung können auch als Unterdeckung sowie als winddichte Ebene eingesetzt werden. Weichfaserplatten sind diffusionsoffen und können Feuchtigkeit speichern. Mit Weichfaserplattendämmung können unter bestimmten Voraussetzungen Dämmaufbauten ohne Dampfbremse ausgeführt werden.

Windpapier

ist ein diffusionsoffenes Papier oder Folie, die außen über die Wärmdedämmung gelegt wird, um das durchlüften der Wärmedämmung zu verhindern. Sorgfältig an die einzelnen Gebäudeteile angeschlossenes Windpapier vermeidet zudem Wärmeverluste durch Zugluft.

Windsogsicherung

Dacheindeckungen sind immer wieder starkem Wind oder sogar Stürmen ausgesetzt. Bei einem solchem Wind, entsteht auf der windabgewandten Seite Sog. Dieser kann lose auf den Dachlatten liegende Ziegel abheben. Um dies zu vermeiden müssen Dachmaterialien nach einem bestimmten System zusätzlich befestigt werden.

Z

Zwischensparrendämmung

nennt man jene Wärmedämmung die den Hohlraum zwischen den einzelnen Sparren ausfüllt. Die Dämmstärke kann durch aufdoppeln der Sparren mit Ausgleichslatten auf den gewünschten Dämmwert erhöht werden.

Zellulosendämmung

Zellulose aus Altpapier wird in Mühlen aufgefasert und mit diversen Zusätzen gemischt. Die losen Flocken werden im Dach- Wand- und Deckenbereich in Hohlräume eingeblasen, Zellulose hat eine gute Wärmedämm- und Speicherfähigkeit. Ist wiederverwertbar und hat eine hohe Feuchteresistenz bei gleich bleibender Dämmwirkung. Als reines Recyclingmaterial benötigt Zellulosedämmung den geringsten Primärenergieeinsatz aller Dämmstoffe und ist einer der preiswertesten.

Zahnleiste

Wird ein Stirnbrett nach sein Montage am Ortgang stufenförmig von einer Dachlatte zur anderen eingeschnitten und ausgestemmt, so das der Dachziegel über das Stirnbrett gelegt werden kann, ohne das an der Ziegelunterseite Öffnungen bleiben, nennt man das Stirnbrett Zahnleiste.